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Matteus Merian


Im Jahre 1787 erhielt die E. Gesellschaft zum Rebhaus einen kleinen Tischteppich von Oberstmeister Matteus Merian geschenkt. Im Mittelstück war ein Leu welcher das Wappen der Gesellschaft zum Rebhaus  in den Pranken hielt. Das Wappen steht auf einem Sockel, welcher den Namen des Donators und die Jahrzahl, Mattheus Merian 1786, trägt. Die Arbeit ist gestickt.

Im Jahre 1896 als der Atlas (Seidengewebe) worauf dieses Wappen gestickt war, zerrissen und auch die Stickerei des Kränzchens defekt geworden war, wurde im Jahre 1896 auf Anordnung der Vorgesetzten E.E. Gesellschaft zum Rebhaus, der Atlas und der umgebende  Kranz durch das Stickereigeschäft von Frau Emilie Riedtmann erneuert.

Bei dieser Gelegenheit fand sich an diesem Platze eingenäht ein zerrissenes und vermodertes Stück Papier, welches Aufschluss über die Entstehung und den Donator des Atlas gab.

Die ebenfalls stark abgeblasste Figur des Löwen, welche das mit 5 Rebmessern bestickte Wappen umkrallt, ruht auf einem Sockel mit der Jahreszahl 1786 und auf der Seitenkante den Namen des Stifters „Matteus Merian, Ob.Mst.“

Zur Erklärung: Zu dieser Zeit wurde die Person, welche heute das Amt des Meisters bekleidet Oberstermeister, Obristmeister oder Oberst Meister genannt. Das Amt der heutigen Vorgesetzten wurde als Mitmeister deklariert. Oberst Meister Merian wohnte im Hause „zum hohen Wind“, an der Riehentorstrasse 22. Er war Professor der griechischen Sprache.

Originalwortlaut der Urkunde:

„Herr Oberst Meister und Registrator Matteus Merian liess diese Wappen auf seine Kosten und statt seines Oberst Meister Kontigents verfertigen.
Dieses Wappen wurde erstlich durch den geschickten Graveur Joh. Ulrich Samson d.gr. R. im Kleinen gezeichnet und dann durch Herrn Aweng den Maler im Grossen gemalt. Als aber darufhin niemand zu finden war welcher sich getraut hat es zu machen, entschlossen sich dazu, aus Gefälligkeit gegen Herrn Oberst Meister, Jungfrau Judith Von Brunn nebst ihrer Freundin und ehemals gewesenen Schülerin Frau Sarah Brenner, Schwester des Obristmeisters.

Von Jungfrau Von Brunn, welche zwar nur einen Arm gebrauchen konnte, wurde dann nun im Mai 1787 dieses Wappen auf den Atlas (Bild auf Stoff) gezeichnet und von ihr und Frau Brenner zu sticken angefangen. Als aber Anfangs Juny bemelte Jungfrau Von Brunn erkrankte, auch den 16. Juny im 55 ten Jahr ihres Alters selig verstorben, ward diese Arbeit von Frau Brenner vollendet welche den ersten  July als den Erneuerungstag Ihres Herrn Bruders damit fertig geworden.“

Die Urkunde ist heute nicht mehr existent.

Der gestickte Atlas hängt heute in einem Holzrahmen unter  Glas in der Leuenstube  im Merian Spitz.


Erwin Hensch, E. Gesellschaft zum Greifen

Quellennachweis: StaBS, Zunftarchiv 3 E Sign. A 13, Wappenbuch der E. Ges. zum Rebhaus

 

 


Erwin Hensch, E. Gesellschaft zum Greifen

Quellennachweis: Wappenbuch von 1586 des Basler Rates, Staatsarchiv Basel Stadt. Archiv der Drei Ehrengesellschaften Kleinbasels

 


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